Unverkrampfte Intensität, glockenreine Intonation und liebevolle Arbeit am Text:
das sind die Markenzeichen des Ensembles vocaliter, welches – je nach Werk – mit 8 bis 40 professionellen
Sängern und Sängerinnen aus ganz Deutschland besetzt ist.
„This is indeed choral singing on the highest possible level“ schrieb ein Kritiker über die CD-Aufnahme von Haydns „Schöpfung“.
1997 unter dem Namen „VokalEnsemble Köln“ von Max Ciolek gegründet, gab der Chor seitdem Konzerte bei Festspielen u.a. in Spanien, Frankreich, Hannover, Brühl und Bonn. Zur Jahrtausendwende debütierte er in der Kölner Philharmonie, zusammen mit der koreanischen Sopranistin Sumi Jo und der Capella Coloniensis sang das Ensemble bei einer Weihnachtsproduktion für CD und ARD. Gerne arbeitet es als Gastchor mit externen Dirigenten zusammen: Die Weltersteinspielung der Johann-Christian-Bach-Oper „L’Endimione“ unter Bruno Weil z.B. erhielt im Jahr 2000 den ECHO-Klassik-Preis der Deutschen Phonoakademie. Zusammen mit Reinhard Goebel und seiner Musica Antiqua entstanden zahlreiche Rundfunkaufnahmen im In- und Ausland.
Eine besonders intensive und freundschaftliche Zusammenarbeit verband das Ensemble mit dem Dirigenten Andreas Spering. Unter seiner Stabführung entstanden in den vergangenen Jahren mehrere vielbeachtete CD-Aufnahmen, u.a. drei Produktionen von Werken Joseph Haydns: die Kantaten für das Fürstenhaus Esterházy, die „Schöpfung“ sowie die erste Aufnahme seines frühen Oratoriums „Il ritorno di Tobia“ mit Originalinstrumenten. Diese CD erhielt den Jahrespreis 2008 der Deutschen Schallplattenkritik, die renommierteste Auszeichnung für Tonträger im deutschsprachigen Raum.
Die Chorleitung war – neben dem Gesang – schon während des Studiums der Kirchenmusik die große Leidenschaft von Gründer und Leiter Max Ciolek. Während seiner Tätigkeit als Kantor in verschiedenen Kirchengemeinden leitete er Kinder-, Kirchen- und Kammerchöre. Später, als international gefragter Oratorientenor hatte er Gelegenheit, sich von Dirigenten wie Ton Koopman, Philipp Herreweghe, Peter Neumann, Hermann Max oder Frieder Bernius inspirieren zu lassen. Für ihn das Wichtigste beim Musizieren: die Freude und die innere Bewegung, die er dabei erlebt, weiterzugeben – mit dem Ziel, die Herzen der Hörer und Hörerinnen zu öffnen!
Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier
Sanctum quoque
As pants the hart for cooling streams
Ah Gran Dio
Pulsierende
Barock-Pracht
“ … Schon von Beginn an begeisterte das Ensemble mit präzisen Einsätzen in einer pulsierenden Interpretation der Kantate „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ … Selbst bei den tückischen Koloraturen zu Beginn des Glorias schossen die Konsonanten wie Pfeile aus den Kehlen der Sänger …“
MÜNSTERSCHE ZEITUNG
J.S. Bach: Kantaten & Messe g-moll
Ausgefeilte
Detailarbeit
“ … In den Chorsätzen, die mit ihrer Pracht am ehesten an Haydns Vorbild, die Händel’schen Oratorien, erinnern, ist das Vokalensemble der Capella Augustina ein ebenbürtiger Partner. Die Sänger agieren beweglich und wo nötig kraftvoll, Fugeneinsätze werden ebenso präzise und deutlich artikuliert. Auch in den homophonen Abschnitten beeindruckt der Chor mit seiner Prägnanz …“
CONCERTO
J. Haydn: Die Schöpfung (CD-Besprechung)
HERMANN HESSE
Was wäre unser Leben ohne Musik?
Es brauchen ja gar nicht Konzerte zu sein. Es genügt in tausend Fällen ein Tippen am Klavier, ein dankbares Pfeifen, Singen oder Summen oder auch nur das stumme Sich-Erinnern an unvergessliche Takte. Wenn man mir, oder jedem halbwegs Musikalischen, etwa die Choräle Bachs, die Arien aus der Zauberflöte und dem Figaro wegnähme, verböte oder gewaltsam aus dem Gedächtnis risse, so wäre das für uns wie der Verlust eines Organs, wie der Verlust eines halben, eines ganzen Sinnes.
Wie oft, wenn nichts mehr helfen will, wenn auch Himmelsblau und Sternennacht uns nimmer erfreuen und kein Buch eines Dichters mehr für uns vorhanden ist, wie oft erscheint da aus Schätzen der Erinnerung ein Lied von Schubert, ein Takt von Mozart, ein Klang aus einer Messe, einer Sonate – wir wissen nicht mehr, wo und wann wir sie gehört – und leuchtet hell und rüttelt uns auf und legt uns Liebeshände auf schmerzliche Wunden … Ach, was wäre unser Leben ohne Musik!